Suchmaschinenoptimierung: Überblick, Tipps & Tricks (Teil 1: Technik / Content)

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Abkürzung Suchmaschinenoptimierung als Comic Darstellung auf Holztisch

In Teil 1 des Überblick-Beitrags „Suchmaschinenoptimierung“ befassen wir uns mit technischen Aspekten sowie mit Content. © Rawpixel.com / Shutterstock.com

Von Keywords bis Meta-Daten, von Responsive Design bis Backlinks – damit Ihre Inhalte bei Google ranken, gibt es Vieles zu beachten. Dieser zweiteilige Blog-Beitrag gibt einen Überblick über die entscheidenden Bereiche der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Teil 1 handelt von den technischen Aspekten und dem richtigen Content.

Eines vorweg: Für Google schreiben, bedeutet für den Leser schreiben. Denn Suchmaschinen verfolgen den Zweck, dem Nutzer Seiten zu präsentieren, die für seine Suchanfrage einen hohen Mehrwert versprechen. Um diesen Mehrwert zu messen, bewerten Suchmaschinen Seiten anhand einer Vielzahl von Faktoren. Marktführer Google beispielsweise nutzt für seinen Algorithmus rund 200 Ranking-Kriterien. Diese lassen sich grob den 6 Suchmaschinenoptimierungs-Kategorien zuordnen, die wir nun – aufgeteilt auf zwei Blog-Beiträge – vorstellen wollen.

Aber Achtung: Die Suchmaschinenanbieter hüten ihre Algorithmen als Betriebsgeheimnis und entwickeln sie ständig weiter. Details werden nur selten bekannt gegeben. Absolute Sicherheit gibt es bei der Suchmaschinenoptimierung also meistens nicht.

Hinweis: Aufgrund der Monopolstellung von Google sprechen wir im Artikel von Suchmaschinen und dem Marktführer fast schon synonym.

1. Bereich der Suchmaschinenoptimierung: Webseite und Technik

Dieser Bereich der Suchmaschinenoptimierung umfasst alle technischen Anpassungen, die an der Webseite – also OnPage – durchgeführt werden. Dazu zählen unter anderem Keywords, die Webadresse einer Seite (URL), die sogenannten Meta-Tags und der Seiten-Speed, also die Geschwindigkeit mit der eine Seite lädt.

1.1 Keywords

Damit Inhalte von den Suchmaschinen und dadurch auch vom Nutzer gefunden werden, sollte jede einzelne Seite einer Website auf Keywords optimiert werden. Überlegen Sie sich dafür genau, nach welchen Begriffen oder Begriffskombinationen Ihre Zielgruppe sucht. Anschließend teilen Sie die identifizierten Keywords den verschiedenen Seiten Ihrer Webseite zu – pro Seite etwa 1 bis 3 Keywords. Haben Sie mehrere Keywords pro Seite identifiziert, entscheiden Sie, welches Ihr Haupt-Keyword ist. Dieses sollte dann den höchsten Stellenwert bei der Suchmaschinenoptimierung bekommen und am häufigsten erscheinen. Und zwar an folgenden Stellen:

  • Seiten-Title
  • Hauptüberschrift und Zwischenüberschrift
  • mehrere Male im Fließtext
  • Seiten-URL (am besten am Anfang)

Wichtig ist die Verwendung der Keywords außerdem in folgenden Meta-Informationen von Bildern / Videos:

  • Dateiname
  • Bildunterschrift
  • Alt-Text

Tools wie Yoast SEO für WordPress können helfen zu erkennen, ob ein Keyword an allen relevanten Stellen erscheint. Aber Vorsicht: Besteht das Keyword aus mehreren Worten, bekommt das Tool Probleme – zumindest in der Gratis-Version.

Nutzt man gleiche Schlüsselwörter auf verschiedenen Seiten, droht die Gefahr des Keyword-Kannibalismus. Das bedeutet, dass sich diese Seiten gegenseitig duellieren und sich so sprichwörtlich den Rang ablaufen. Im Endeffekt besteht so die Gefahr, dass keine der beiden Seiten so rankt, wie sie es vielleicht ohne die andere tun würde. Grund dafür ist, dass Google nicht entscheiden kann, welche Seite relevanter ist und zur Sicherheit beide schlechter rankt. Von daher: Achten Sie bei der Suchmaschinenoptimierung darauf, dass Sie immer nur eine Seite auf ein bestimmtes Keyword optimieren. Ein Beispiel? Teil 1 dieses Blog-Beitrags optimieren wir auf „Suchmaschinenoptimierung“, in Teil 2 konzentriere wir uns auf „SEO“.

Tipp: Falls trotzdem mehrere Seiten auf das gleiche Keyword optimiert werden sollen, helfen sogenannte Canonical-Tags. Sie zeigen der Suchmaschine, welche Seite wichtiger ist. OnPage.org erklärt, wie Canonical-Tags eingesetzt werden.

1.2 Die URL

Im weiteren interessieren sich Suchmaschinen für die URL (Uniform Resource Locator), also die Adresse einer jeden Seite. Diese sollte nicht mehr als 120 Zeichen lang sein und im besten Fall „sprechen“. Das heißt, man sollte an der URL bereits den Inhalt der Seite ablesen können. Nicht zuletzt daher aber auch aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung bietet es sich an, Keywords bzw. mindestens das Haupt-Keyword in die URL zu integrieren – optimaler Weise als erstes oder letztes Wort der URL. Umfasst die Adresse mehrere Worte, sind diese per Bindestrich zu trennen.

Beispiele von jeweils einer sprechenden URL und einer URL ohne Hinweis auf den Inhalt

Beispiel: Sprechende URL vs. URL ohne Hinweis auf den Inhalt

1.3 Meta-Informationen

Ein weiterer wichtiger Bereich der technischen Suchmaschinenoptimierung sind die Meta-Informationen. Sie bieten Suchmaschinen wichtige Informationen zum Inhalt der Seite und werden bei den Suchergebnissen (z.B. bei Google) ausgegeben. Hier ein Auszug wichtiger Meta-Elemente:

  • Title: Aussagekräftiger und einzigartiger Seitentitel mit ca. 55 Zeichen bzw. 512 Pixel Breite; Link bei Suchergebnissen (siehe Bild)
  • Description: Max. 155 Zeichen; hat keinen Einfluss mehr auf das Ranking, aber prominente Positionierung als beschreibender Text der Suchergebnisse (siehe Bild); gute Description führt zu längerer Verweildauer, da der Nutzer weiß, was ihn erwartet
  • Keyword: Meta-Tag Keyword wird von Suchmaschinen nicht mehr ausgelesen, ist also nicht relevant fürs Ranking. Trotzdem empfehlen wir das Keyword einzutragen, denn bearbeitet jemand anders die Seite, weiß er auf welches Keyword optimiert wurde.
Ein Google-Suchergebnis mit Anmerkungen erklärt die Suchmaschinenoptimierung mit Meta-Informationen

Die Meta-Informationen Title, Description sowie die URL werden bei Google-Suchen ausgegeben.

Doch verfügen nicht nur die Seiten selbst, sondern auch die Bilddateien Ihrer Webseite über eigene Attribute. Auch diese sollten unbedingt für die Suchmaschinen optimiert werden. Grund hierfür ist nicht zuletzt, dass Suchmaschinen den Inhalt von Bildern (noch) nicht erkennen können. Um einzuschätzen, ob Bilder zum Content passen und hilfreich für den Nutzer sind, braucht es deshalb folgende Informationen:

Johannes Reus vor dem Eingangsschild der Agentur Digitalgenossen

Auch Johannes Reus, Autor dieses Beitrags, lernt bei der Suchmaschinenoptimierung nie aus.

 

  • Dateiname: aussagekräftig in Bezug auf Inhalt; Wörter getrennt per Bindestriche; Im Beispielbild: Johannes-Reus-Redakteur-Digitalgenossen.jpg
  • Bild-Title: wird häufig angezeigt, wenn man mit der Maus über das Bild fährt; Beispiel: siehe gelbes Feld auf Beispielbild.
  • Bildunterschrift: Passender Text mit Keyword, welcher das Bild beschreibt. Beispiel: siehe Bereich unter Beispielbild
  • Alt-Text: genaue Beschreibung des Bildinhalts für den Fall, dass ein Bild nicht angezeigt wird (z.B. langsame Datenleitung, Barrierefreiheit); Beispiel: Johannes Reus vor Eingangsschild der Agentur Digitalgenossen.

1.4 Seiten-Speed

Dass der Seiten-Speed, also die Ladezeit der Seite, für Google ein Ranking-Kriterium ist, hat der Suchmaschinenanbieter bereits 2010 bekanntgegeben. Von daher ist das Thema auch für Ihre Suchmaschinenoptimierung relevant. Daneben ist der Site-Speed auch mit Blick auf den Nutzer wichtig. Das zeigen nicht zuletzt die geringeren Absprungraten von schnelleren Webseiten. Warum das so ist? Fragen Sie einfach mal Nutzer, die nicht über Breitband-Internet verfügen. Sie sind auch in Deutschland immer noch keine Seltenheit.

Doch wie optimiert man die Geschwindigkeit der Seite? Zunächst einmal geht es darum, Probleme mit dem Seiten-Speed zu erkennen. Das geht mit den praktischen Google Page Speed Insight Tools. Ein guter Weg, um die Geschwindigkeit der Seite generell zu verbessern, besteht in der Kompression mit dem Dienstprogramm GNU Zip. Wie das funktioniert hat Heise in einem Blog-Beitrag zusammengefasst.

Mit zu den größten Inhalten einer Seite zählen Bilder. Für eine gute Optik sind sie unerlässlich, doch bremsen sie auch den Seitenaufbau. Deshalb gilt auch hier: komprimieren. Für diejenigen, die über keine Bildbearbeitungsprogramme verfügen, sind RinyPNG und CompressJPEG hier die Tools der Wahl.

Um den Seiten-Speed zu beschleunigen, hilft es außerdem den Code der Seite zu optimieren – zum Beispiel indem die Reihenfolge der Abfrage von CSS und Javascript geordnet wird. An diesem Punkt bewegen wir uns in einem relativ anspruchsvollen Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Wer hier mehr erfahren will, dem empfehle ich einen Blog-Beitrag von Sistrix zum Thema PageSpeed sowie einen ausführlichen Artikel von Michael Bütsch auf dem Blog nailedit.ch.

2. Bereich der Suchmaschinenoptimierung: Content

Da Google dem Nutzer die Seiten mit dem größten Mehrwert bieten möchte, zählt insbesondere der Content – zu deutsch die Inhalte. Suchmaschinenoptimierung bedeutet deshalb auch immer, guten und einzigartigen Content bereitzustellen. Dies gilt einerseits in Bezug aufs Inhaltliche, andererseits mit Blick auf die Struktur.

2.1 Einzigartiger Content

Einzigartig ist Content, wenn dieser im Internet nicht doppelt auffindbar ist. Erstellen Sie die Inhalte für Ihre Webseite deshalb stets selbst. Warum das wichtig ist? Aus zwei Gründen:

  1. Google erkennt und bestraft sogenannten „Duplicate Content“. Kopiert man fremden Text, wird die eigene Seite schlechter bewertet und somit auch tiefer ranken.
  2. Auch Texte sind vom Urheberrecht abgedeckt. Kopiert man einen fremden Text, kann der Urheber den Verstoß vor Gericht bringen. Das bedeutet Ärger und Kosten.

Matt Cutts, Google-Mitarbeiter und Experte für Suchmaschinenoptimierung, zum Thema Duplicate Content:

Tipp: Bieten Sie Nutzern einen Inhalt als druckfähige Seite an (Button „Drucken“), ist das im Prinzip Duplicate Content. Um kein Problem mit der Suchmaschine zu bekommen, müssen Sie den Suchmaschinen-Crawlern mit einem Befehl mitteilten, dass sie die Seite nicht untersuchen sollen. Sistrix zeigt, wie man mit diesen sogenannten „no follow“ Tags arbeitet.

2.2 Mehrwert bieten

Mindestens genauso wichtig wie die Einzigartigkeit ist der Mehrwert, den Ihr suchmaschinenoptimierter Text den Nutzern eröffnet. Wichtig dabei: Direkt heraus mit der Sprache! Erkennt der Nutzer nicht auf die ersten Blicke, was ihm der Text bietet und von was er handelt, ist er schneller wieder weg, als Sie Suchmaschinenoptimierung sagen können. Versprochen!

Achten Sie außerdem darauf, einfach und gut verständliche Texte zu schreiben. Nutzen Sie kurze Sätze. Verzichten Sie auf Fremdwörter. Nehmen Sie sich lieber die Zeit, um sich den passenden und einfacheren deutschsprachigen Ausdruck zu überlegen. Verzichten Sie außerdem auf Passivsätze. Daneben sollten Sie selbstverständlich auf Rechtschreibung und Satzbau achten.

Tipp: Lassen Sie Ihre Texte stets von jemandem gegenlesen.

Um dem Nutzer weitere Mehrwerte neben dem eigentlichen Text zu eröffnen und gleichzeitig für Suchmaschinenoptimierung zu sorgen, sollten Sie Ihren SEO-Text nach Möglichkeit multimedial aufwerten. Nutzen Sie Bilder, um den Inhalt Ihres Texts zu veranschaulichen. Binden Sie außerdem Videos ein, denn die Nutzer und Google lieben das Format. Video- oder Audiomaterial kann außerdem sehr hilfreich dabei sein, das Thema oder einzelne Sachverhalte genauer unter die Lupe zu nehmen.

Gerade bei Blog-Beiträgen kann der Nutzer außerdem von Links profitieren, die zu vertiefenden Inhalten führen. Optimaler Weise stellen Sie den Links kurze Beschreibungen bei, damit der Nutzer weiß, was Ihn auf der verlinkten Seite erwartet. Im Fließtext eignen sich sogenannte sprechende Links. Dabei handelt es sich um Verknüpfungen, bei denen bereits die verlinkten Worte auf den Inhalt der folgenden Seite hinweisen. Ein Beispiel: Bei Selfwiki erhalten Sie weitere Infos zu sprechenden Links.

Tipp: Seien Sie kreativ und machen Sie sich Gedanken darüber, mit welchen Mitteln Sie dem Nutzer den maximalen Mehrwert bieten können.

2.3 Text strukturieren

Nun zur Struktur des Texts: Nicht nur der Nutzer, sondern auch die Suchmaschinen mögen ansprechend aufbereitete, d.h. gut strukturierte Texte.

Und das beginnt bei den Überschriften. In HTML werden diese mit den H-Tags (Heading-Tags) festgelegt und besitzen unterschiedliche Formate. H1 ist die größte Überschrift und sollte in der Regel auf jeder Seite nur einmal genutzt werden. Unterüberschriften, die Ihrem Text Struktur verleihen, werden dann je nach Hierarchieebene mit H2 bis H6 ausgezeichnet. Im Gegensatz zur H1 können die kleineren Überschriften je nach Bedarf genutzt werden. Von den Unterüberschriften profitiert der Nutzer, da er so relativ schnell überblicken kann, von was die einzelnen Absätze handeln. Der Text wird somit besser „scan-bar“

Ein weiteres Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, sind kurze Absätze, Aufzählungen und Hervorhebungen durch fettgedruckte und / oder kursive Schlüsselwörter. Dies erreichen Sie durch die HTML-Tags <strong> (Fettung) oder <i> (kursiv).

Tipp: Die Überschriften von Elementen, die auf mehreren Seiten erscheinen (z.B. Infokästen), sollten keine Auszeichnung als <hx> erhalten.

Ausblick auf Teil 2

Nachdem Sie nun einen Überblick über die technischen Aspekte der Suchmaschinenoptimierung sowie darüber erhalten haben, auf was es beim Content ankommt, handelt Teil 2 des Beitrags von der Off-Page- sowie Mobile-Suchmaschinenoptimierung, der Crawlability sowie der Usability einer Webseite.

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