SEO: Überblick, Tipps und Tricks (Teil 2)
Gerade kleinen und mittleren Unternehmen bietet das Internet tolle Möglichkeiten, den eigenen Inhalte größere Reichweite zu verschaffen. Vorraussetzung dafür: Der Content muss gefunden werden – insbesondere in den Suchmaschinen. Das Mittel, um das zu erreichen, ist die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO. Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Überblicks über die Suchmaschinenoptimierung mit den technischen Aspekten sowie dem Content auseinandergesetzt haben, gehen wir in Teil zwei auf die Bereiche Off-Page- und Mobile-SEO, Crawlability und Usability ein.
3. SEO Bereich: Off-Page-SEO
Wie der Name bereits sagt, findet die Off-Page-Suchmaschinenoptimierung außerhalb der eigenen Webseite statt. Der Begriff meint insbesondere die Aktivitäten, die dazu führen sollen, dass fremde Webseitenlinks (Backlinks) zu eigenen Seiten integrieren. Dies erreicht man beispielweise durch den Aufbau von Linkpartnerschaften. Wichtig dabei ist allerdings das Renommee der Seite, die auf die eigenen Inhalte verlinkt. Je prominenter die Seite, desto besser fürs Ranking deiner Seite.
Aber Achtung: Google arbeitet schon geraume Zeit an Alternativen zum Faktor Link-Building. Viele Experten sehen eine davon in den sogenannten „Social Signals“. Mit steigender Bedeutung der Sozialen Netzwerke interessieren sich Suchmaschinen zunehmend dafür, wie oft eine Webseite dort genannt, verlinkt, geliked oder kommentiert wird. Je häufiger das der Fall ist, desto besser ist das – so die Vermutung – für das Ranking der Webseite.
Ein Beweis für diesen kausalen Zusammenhang steht allerdings noch aus, denn dass eine Seite mit vielen Social Signals gut rankt, könnte auch mit anderen Gründen zusammenhängen – z.B. mit gutem und aktuellem Content, der anschließend viel Beachtung in den Sozialen Netzwerken findet. Als Indiz dafür, dass Social Signals für Suchmaschinen tatsächlich an Relevanz gewinnen, kann aber das Google-Statement im Rahmen der Veröffentlichung seines Core-Updates im Mai 2015 gewertet werden. Ohne weiter ins Details zu gehen, sprach das Unternehmen damals von einer optimierten Analyse von „quality signs“. Bereits zuvor wies Google-Koryphäe Matt Cutts darauf hin, dass der Suchmaschinenanbieter Social Signals auf dem Schirm hat.
Tipp: Nutzen Sie Seorch.de, um die OffPage-Daten Ihrer Seite zu überprüfen. Neben Link- und Domainpopularität zeigt Ihnen das Gratis-Tool auch die Anzahl Ihrer Social Signals bei Facebook und Google+.
4. SEO Bereich: Mobile-Suchmaschinenoptimierung
Mit dem Siegeszug mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablet-PCs vergrößerte sich auch das Interesse von Google und Co. an den sogenannten „mobile-friendly“ Websites. Grund dafür ist nicht nur die zunehmende Nutzung mobilen Internets, sondern auch die des Smartphones oder Tablets als Second Screen, also die Nutzung des Geräts für weiterführende Informationen, Dialog oder Angebote während man TV schaut. Offiziell bestätigte Google, dass die mobiloptimierte Darstellung einer Webseite seit April 2015 zu den Rankingfaktoren zählt.
Bei mobilen Webseiten sind grundsätzlich zwei Varianten zu unterscheiden:
- Separate „mobile Webseiten“: Diese Form des mobilen Internetauftritts läuft parallel und getrennt vom eigentlichen Webauftritt. Vorteil ist, dass solche mobile Seiten separat zur eigentlichen Webseite entwickelt und optimal an die mobile Nutzung angepasst werden können. Der Nachteil besteht darin, dass die Pflege mehr Aufwand bedeutet, da zwei Plattformen mit Inhalt gefüllt werden müssen.
- Webseiten mit „Responsive Design“: Responsive Websites sorgen dafür, dass sich die Darstellung der Webseiteninhalte an das genutzte Tablet oder Smartphone anpasst. Die Menüs der Seite werden meist verkleinert. Je nachdem, ob man das mobile Device aufrecht oder quer hält, wird die Seite beispielsweise ein- oder zweispaltig angezeigt. Bei Bildern wird die Auflösung häufig nach unten skaliert, damit sie schneller laden.
Tipp: Wegen des geringeren Pflegeaufwands raten wir unseren Kunden in der Regel zur zweiten Variante – einer Webseite mit Responsive Design.
5. SEO Bereich: Crawlability
Um den Robotern und Crawlern von Google die Arbeit zu erleichtern und dadurch besser zu ranken, müssen die Suchprogramme auf Ihrer Seite die richtige Infrastruktur vorfinden. Verantwortlich sind dafür die folgenden Aspekte.
5.1 HTTP Status Codes
Ruft ein User über seinen Browser eine Seite auf, sendet der Browser eine Anfrage an den Server. Der empfangende Webserver antwortet daraufhin mit einem sogenannten Status Code. Mit Blick auf die Suchmaschinenoptimierung sind folgende Codes am wichtigsten:
- 200 OK: Die angefragte Seite wird korrekt aufgerufen und vom Suchmaschinenindex erfasst.
- 301 permanent redirect: Bringt man eine neue Seite an den Start, die einen Vorgänger ablöst, muss dies der Suchmaschine kommuniziert werden – per 301 Weiterleitung. Der PageRank der Seite bleibt dabei erhalten.
- 404 error: Der Versuch eine URL aufzurufen, endet erfolglos. Die Seite wird nicht gefunden
- 503 maintenance: Die URL ist vorrübergehend nicht erreichbar und wird nicht indexiert. Gerade bei der Wartung der Seite sollte dieser Code eingestellt werden
Hilfreiche Tipps zum Thema HTTP Status Codes liefert OnPage.org im Video:
5.2 Robots Datei
Die Textdatei Robots.txt wird im Hauptverzeichnis einer Domain abgelegt. Ihre Aufgabe ist es, die Suchmaschine darüber zu informieren, welche Seiten des Internetauftritts nicht von den Crawlern und Robots der Suchmaschine gelesen werden sollen. So sperrt man beispielsweise Druckseiten, damit es nicht zu Duplicate Content kommt. Die Robots.txt verhindert allerdings nicht die Indexierung betreffender Seiten. Dies muss durch den Meta-Tag „robots“ auf den betreffenden Seiten geschehen.
5.3 XML-Sitemaps
Ein weiterer Weg, um Suchmaschinen dabei zu helfen, Ihre Seite zu durchdringen, sind Sitemaps. Der einfachste Weg eine Sitemap anzulegen, besteht in einer XML-Datei. Diese sollte folgende Parameter umfassen:
- URLs für jede Seite
- Bedeutung der jeweiligen URL im Vergleich zu einander
- Datum der letzten Aktualisierung
- Häufigkeit der Aktualisierung
Zwar bedeutet die Angabe der Seitenstruktur noch keine Garantie für die Listung aller Seiten, doch hilft sie den Web-Crawlern bei deren intelligenten Durchsuchung und Indexierung der Seite. Die gängigen Sitemaps Formate werden von Google und Microsoft (Bing) unterstützt.
Tipp: Nutzen Sie Sitemap-Generatoren. Seiten wie xml-sitemaps.com nehmen Ihnen die Arbeit ab.
6. SEO-Bereich: Usability
Zum SEO-Bereich der Usability zählt – wie der Name schon sagt – alles, was die Benutzung der Seite erleichtert. So sollten Sie sich fragen, ob die Nutzung Ihrer Website intuitiv ist. Wie viele Ebenen muss der Nutzer durchsuchen bis er sein individuelles Ziel erreicht? Damit ist die Anzahl der Unterverzeichnisse schon ein SEO-Kriterium, das es zu beachten gilt. Maxime hier: Je weniger desto besser.
Ein weiterer SEO-Aspekt der Usability betrifft die Barrierefreiheit. Ein Beispiel: Die bereits angesprochenen Alt-Tags bei Bildern. Im Gegensatz zu Text, kann man sich Bilder nicht vorlesen lassen. Für Sehbehinderte ist es deshalb entscheidend, dass man ihnen beschreibt, was auf den Bildern zu sehen ist.
Zum Bereich der SEO-Usability gehört aber auch schlicht die Verständlichkeit der Inhalte. Ob Überschriften, Texte oder Seitentitel – alles sollte dem Leser verständlich angeboten werden. Auch der logische Aufbau von Texten und lesbare URLs zahlen auf das Usability-Konto ein.
Tipp: Mehr zum Thema „Suchmaschinenoptimierter Content“ können Sie in Teil 1 des Überblicks nachlesen.
Fazit
Erfolgreiche SEO ist facettenreich: Seitenbetreiber müssen nicht nur die technischen Aspekte im Auge behalten, sondern auch den Content. Für ideale Ergebnisse braucht es von daher einerseits Mitarbeiter, die sich mit Programmierung, Seitenspeed, etc. auskennen und andererseits redaktionell starke Kräfte aus dem Marketing und/oder der Kommunikation.
Da Google viele seiner SEO-Kriterien außerdem relativ häufig anpasst und viele Faktoren im Dunkel liegen, müssen sich SEO-Spezialisten ständig auf dem Laufenden halten. Was gestern und heute noch Wahrheit ist, kann nämlich morgen schon wieder überholt sein.
Deshalb meine letzten Tipps: Folgen Sie den wichtigsten Seiten (siehe unten), um beim Thema SEO immer up-to-date zu sein…und: Denken Sie immer an den User – bei allem was Sie machen!
Hilfreiche Seiten / Blogs zum Thema SEO
OnPage – in ihrem Wiki liefern die Jungs und Mädels von OnPage Infos zu allen SEO-Bereichen: https://de.onpage.org/wiki/Hauptseite
Sistrix – der Anbieter eines SEO-Analyse-Tools bietet auf seiner Webseite auch eine Wissensdatenbank zum Thema:
https://www.sistrix.de/frag-sistrix/
Blog von Matt Cuts – der ehemalige Google-Mitarbeiter ist SEO-Profi und ein Trendradar beim Thema SEO:
https://www.mattcutts.com/blog/
Google – im Blog vom Suchmaschinenhersteller gibt’s SEO-News aus erster Hand:
https://googlewebmastercentral-de.blogspot.de
SEO-United – im Blog und auf der News-Seite liefern Constantin Rehberg und Heiner Hemken fast täglich neue SEO-Infos:
https://www.seo-united.de/blog/