Messen und verbessern Sie die Sichtbarkeit Ihrer Website

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Sichtbarkeitsmessung für Websites

Sichtbarkeitsmessung für Websites

Können Sie die Wirksamkeit Ihrer Website einschätzen? Sind Sie zum Beispiel zufrieden mit der Anzahl von Anfragen und Kontakten, die über Ihre Website erzeugt werden?Und wenn nicht: Wissen Sie, ob dies daran liegt, dass Sie nicht auf Google gefunden werden. Oder eher daran, dass zu wenige Personen nach Ihren Inhalten suchen?

Die Wahrscheinlichkeit, auf einem vorderen Platz bei Google zu landen, hängt von der sog. Sichtbarkeit der Website ab. Diese lässt sich messen und steuern. Wir erklären Ihnen, mit welchen Tools Sie an die nötigen Informationen zu Sichtbarkeit und zu den Suchvolumen bestimmter Keywords kommen. Und wie Sie diese analysieren und in Maßnahmen zur Steigerung der Sichtbarkeit Ihrer Website umsetzen können:

  • Erfahren Sie, was Sichtbarkeit bedeutet und wie ein Sichtbarkeitsindex funktioniert.
  • Lernen Sie die wichtigsten Tools für die Sichtbarkeitsmessung kennen.
  • Interpretieren Sie die Ergebnisse richtig.
  • Setzen Sie sich die richtigen Ziele.

Nicht verwechseln: Die Sichtbarkeit beschreibt ganz allgemein die Präsenz einer Website in den organischen Ergebnissen von Suchmaschinen. Sie misst nicht den Traffic einer Website. Wenn Sie wissen möchten, wie viele Leute Ihre Website besuchen, wie lange deren Besuche dauern und wie viele Unterseiten sie besuchen, gibt es dafür eine Reihe von anderen Tools wie z.B. Google Analytics.

Der Sichtbarkeitsindex

Kaum jemand gibt eine URL direkt ein. Die meisten Datenbewegungen auf Ihrer Webseite, der sogenannte Traffic, entstehen durch Suchmaschinen. Und das heißt durch Google mit seinen weltweit 90 % Marktanteil aller Online-Sucheingaben. In Google tippen Nutzer ihren Suchbegriff (Keyword) ein. Wenn Google auf Basis seines komplexen Algorithmus denkt, dass Ihre Webseite zu der Suchanfrage passt, führt er sie in der Ergebnisliste auf. Der Sichtbarkeitsindex ist ein Maß dafür, mit wie vielen Keywords eine Website (Domain) auf den vorderen Plätzen der Google Suchergebnisseite erscheint. Wichtig: Je höher die Sichtbarkeit, umso mehr Besucher gewinnt eine Domain erwartungsgemäß über Google.

Wenn Sie schon immer wissen wollten, wie eine Suchmaschine genau funktioniert, schauen Sie doch mal hier rein.

Will man die eigene Website erfolgreicher machen, hat die Messung des Sichtbarkeitsindex gegenüber Analysetools wie Google Analytics wichtige Vorteile:

  • Es werden nicht nur die Daten für die eigene Domain, sondern auch die Daten der Mitbewerber ausgewertet.
  • Es wird nicht nur der tatsächliche Traffic einer Website ausgewertet, sondern auch eine Orientierung bezüglich des potentiell möglichen Traffics gegeben.

Es gibt verschiedene Kriterien, die für die Messung der Sichtbarkeit als relevant herangezogen werden. Diese ergeben zusammen einen Sichtbarkeitsindex:

Kriterium Nr. 1: Bei welchen Keywords stehen Sie in den Top 100 von Google?

Alle Suchbegriffe, zu denen Sie auf den ersten 10 Seiten von Google geführt werden, werden gesammelt. Eine solche Positionierung wird „Ranking“ genannt. Das erste Kriterium berücksichtigt zunächst nur die Masse, nicht die Qualität.

Kriterium Nr. 2: Wie gut ranken Sie auf diese Keywords?

Bis Seite 10 klickt so gut wie niemand. Schon Seite 2 erreicht deutlich weniger Google-Nutzer. Daher macht es Sinn, sich die Platzierungen anzuschauen. Je besser Ihre Platzierung auf Google für einem Suchbegriff, desto höher Ihr Wert auf dem Sichtbarkeitsindex.

Kriterium Nr. 3: Wie gefragt sind die Keywords, auf die Sie ranken?

Das Suchvolumen eines Suchbegriffes gibt an, wie viele Leute danach auf Google suchen. Je höher das Suchvolumen, desto mehr Menschen kann ein Keyword erreichen. Mit dem Google AdWords Keyword Planer lassen sich ungefähre Werte für das Suchvolumen erhalten.

Jetzt kann’s losgehen! Tippen Sie alle relevanten Suchbegriffe in Google ein und suchen Sie nach Ihrer Platzierung. Oder: Sie benutzen ein Tool, das Ihnen diese Arbeit abnimmt.

Tools für die Sichtbarkeitsmessung

Jedes Tool hat seine eigenen Berechnungsprinzipien, die leider nicht sehr transparent sind. Daher hat jedes Tool auch seinen eigenen Sichtbarkeitsindex. Sie können die Werte von unterschiedlichen Tools nicht mit einander vergleichen.

Wir stellen Ihnen die wichtigsten Hilfsmittel nun näher vor. Vorneweg etwas zu den Kosten: Sie müssen monatlich mit knapp 100 € (plus Mehrwertsteuer) Lizenzgebühren rechnen.

Sistrix

Sistrix ist das bekannteste Tool für die Sichtbarkeitsmessung in Deutschland. Sie können dort ein Keyword oder eine ganze Domain analysieren. 250.000 Keywords sind bei Sistrix gespeichert. Zum Vergleich: Der Duden hat in der 27. Auflage (2017) „nur“ 145.000 Stichworte.

Der Sichtbarkeitsindex (SI) wird direkt oben links angezeigt. Große deutsche Seiten haben Werte in den Hunderten, Amazon und wikipedia gehen in die Tausender. Für eine kleinere Website oder ein Blog ist bereits ein SI von knapp über 1 sehr gut.

Eine Fieberkurve zeigt an, wie sich der Index entwickelt hat. Ist der Index zu gering, wird die Anzahl der Keywords, zu denen die Seite auf Google rankt, angezeigt.

Sichtbarkeitsmessung_mit_Sistrix

Unter der Kurve findet man die „interessantesten Rankings“ auf einem Blick. Darunter zählen Keywords mit höheren Suchvolumen, große Veränderungen oder Neueinsteiger. Sie können anhand dieser Liste überprüfen, zu welchen Keywords Sie bereits gut ranken und wo ein Verbesserungspotential vorhanden ist. Vorsicht: Viele der angezeigten Keywords sind absolut uninteressant. Aber dazu später mehr…

Sistrix zeigt neben dem Ranking und dem Suchvolumen den Wettbewerb und die CPC an. Je höher der Wettbewerb, desto schwieriger ist es, eine gute Platzierung zu erreichen. Der CPC (Costs per Click) gibt an, wie viel Sie für jeden Klick auf eine von Ihnen geschaltete Anzeige bezahlen müssen. Grundsätzlich gilt: Je höher das Suchvolumen und der Wettbewerb, desto höher der CPC.

Sichtbarkeitsmessung mit Sistrix

Sie können den SI Ihrer Website kostenlos einsehen. Allerdings sagt dieser Wert nicht besonders viel aus. Entscheidend sind die Keywords, zu denen Sie auf Google ranken.

Xovi

Eine Alternative zu Sistrix ist Xovi. Der Sichtbarkeitsindex heißt hier OVI (Online Value Index). Er berechnet sich nach demselben Prinzip, aber das Ergebnis ist anders. Zum Vergleich: Der SI bei Sistrix von Amazon.de beträgt stolze 2.360,84. Der OVI aber sogar 43.711,75. Wer also höhere Werte sehen möchte, sollte auf Xovi zurückgreifen.

Das ist natürlich nicht der eigentliche Mehrwert gegenüber Sistrix. Der Keyword-Grundbestand ist mit einer halben Million noch einmal doppelt so groß wie beim Konkurrenten. Gefühlt tut sich zwischen den beiden Tools in dieser Hinsicht nichts: Manche Keywords können Sie nicht bei Sistrix finden, dafür bei Xovi. Daten zu anderen Keywords wiederum gibt es nicht bei Xovi, aber diesmal bei Sistrix.

Sichtbarkteismessung mit Xovi

Sistrix ist etwas einfacher zu bedienen. Bei Xovi erhalten Sie jedoch einige Funktionen, für die Sie bei Sistrix zusätzliche Pakete kaufen müssen. Dazu gehört beispielsweise die Analyse der Backlinks von einer Website.

Beide Tools haben einen großen Nachteil: Fehlende Transparenz. Die genauen Ursachen für den Anstieg oder den Abfall des SI bzw. OVI bleiben im Dunkeln. Die Bedeutung eines einzelnen Keywords an der gesamten Sichtbarkeit legen beide Tools nicht offen.

Das große Problem: Nischen

Die Tools kennen zwar viele Keywords, aber bei Weitem nicht alle. Viele Nischen bleiben unbesetzt. Damit sind die Erkenntnisse für kleinere Websites sehr beschränkt. Insbesondere sogenannte Long Tail Keywords können schwer mit den Sistrix oder Xovi überprüft werden.

Long Tail Keywords sind Suchbegriffe, die aus mehreren Wörtern bestehen, manchmal sogar aus kleinen Sätzen. Sie ermöglichen gezieltere Suchanfragen. Wenn Sie Ihre Webseite auf solche Keywords optimieren, sprechen Sie gezielter eine Zielgruppe an. Außerdem werden Long Tail Keywords durch die Voice Search mit dem Smartphone immer wichtiger.

Veranschaulichen wir dies einmal an ein paar Beispielen: „Bier“ ist ein sehr allgemeines Keyword. Wenn Sie eine kleine Brauerei in einer kleinen Stadt am Rhein haben, werden Sie hier nicht ranken können. „Bier aus Mainz“ ist da schon besser. Aber weder Sisitrix noch Xovi kennen dieses Keyword, obwohl es noch nicht einmal ein richtiges „Long Tail Keyword“ ist. Ein Trick ist es dabei, nach ähnlichen Begriffen zu gucken. „Brauerei Mainz“ ist den Tools wiederum bekannt.

Keywords können noch viel umfangreicher werden. Beispielsweise: „Wein vom Winzer aus Mainz“. Oder als Frage formuliert: „Alexa, gibt es Bier aus Mainz?“ „Alexa, wo bekomme ich Wein von Winzern aus Mainz?“

Um Informationen zu Nischen-Keywords zu finden, müssen Sie selbst bei Google nach Ihnen suchen. Achten Sie dabei darauf, dass gespeicherte Cockies die angezeigten Ergebnisse beeinflussen.

Sichtbarkeit gemessen. Und jetzt?

Lassen Sie den Sichtbarkeitsindex selbst einmal Beiseite. Konzentrieren Sie sich auf die Liste mit den Keywords, zu denen Ihre Seite rankt.

Ein Hinweis zum Vokabular: Die Verbesserungen Ihrer Platzierung auf Google nennt der Fachmann SEO, kurz für für Search Engine Optimization (Suchmaschinenoptimierung). Anzeigen auf Google sind wiederum SEA (Search Engine Advertising). Alle Maßnahmen zusammengefasst bezeichnet man als SEM (Search Engine Marketing).

Keyword-Recherche

Ein erster SEO-Schritt kann es sein, bereits gute Rankings noch zu verbessern. Das sind in der Regel gute Quick Wins. Ein zweiter Ansatz ist es, neue Keywords zu erschließen. Suchen Sie dafür nach thematisch verwandten Suchbegriffen und checken Sie das jeweilige Suchvolumen. Für mehr Inspiration gibt es zahlreiche Tools. Standard ist wieder einmal der kostenpflichtige AdWords Keyword Planer. Kostenfrei für eine begrenzte Anzahl an Anfragen pro Tag ist Answer the Public. Gerade bei längeren Keywords ist Answer the Public eine gute Alternative zum Keyword Planer.

Bei der Keyword-Recherche hilft auch ein Blick zur Konkurrenz. Wo ranken Ihre Wettbewerber besonders gut? Suchen Sie sich schlagbare Gegner: Orientieren Sie sich an Wettbewerbern, die Ihnen sehr ähnlich sind.

Fragen Sie sich bei jedem Keyword, ob Sie dazu thematisch passende Inhalte liefern können. Denn das will Google von Ihnen sehen. Nur wenige der Keywords, die Sistrix und Xovi als „interessant“ bezeichnen, können Sie bedienen.

Guter Content oder Werbung (SEO & SEA)

Damit Google Ihre Seite zu einem Keyword empfiehlt, brauchen Sie gute Inhalte. Unter dem Begriff „Content“ fasst der SEO-Experte Texte, Bilder und Videos einer Website zusammengefasst. Nicht nur der Text ist nämlich SEO-relevant: Mit Meta-Angaben können Sie auch Bilder für Google lesbar machen und damit Ihre Platzierung beeinflussen.

Die Algorithmen von Google werden insgesamt immer besser. Sie erkennen nicht nur, ob Sie bestimmte Keywords verwenden. Sie können die Qualität des Contents immer besser beurteilen.

Der wichtigste Tipp für guten Content lautet daher: Erstellen Sie den Content nicht für Google, sondern für den User Ihrer Website. Denn Google merkt ziemlich schnell, ob den Leuten die Inhalte Ihrer Seite gefallen. Das gute Ranking kommt dann (fast) von alleine.

Natürlich können Sie auch ein wenig nachhelfen, indem Sie Werbung für Ihre Website schalten. Dabei haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können bezahlte Werbung auf Google (Google Ads) schalten. Dabei müssen Sie pro Klick einen Betrag bezahlen, der wiederum von Keyword zu Keyword verschieden ist. Der Preis ist bei Sistrix und Xovi unter dem Kürzel CPC (Costs per Click) angegeben. Die Alternative zu Google Ads sind bezahlte Banner auf anderen Websites, zu den Konditionen des jeweiligen Betreibers.

Fazit

Die Sichtbarkeits-Tools helfen allemal. Sie geben Ihnen einen Überblick, wo Sie mit Ihrer Website stehen. Eine Anschaffung rentiert sich nur bedingt. Kostengünstiger kann es sein, eine Agentur zu beauftragen und sich die monatlichen Gebühren zu sparen. Dann erhalten Sie auch direkt Experten-Tipps, auf welche Keywords es sich lohnt, ein besonderes Augenmerk zu legen.

Anzeigen sind ein probates Mittel, aber um die Sichtbarkeit Ihrer Seite nachhaltig zu erhöhen, müssen Sie die Inhalte – also den Content – verbessern. Ein guter Content ist immer benutzerorientiert.

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