Virtual Reality als Tool in Marketing und Werbung
Fortschritte der Technikbranche eröffnen Unternehmen neue Vertriebswege, Kommunikationstools und -kanäle. Jedes dieser Tools bringt Vor- und Nachteile für Marketing und Vertrieb mit sich. Diese neuen Technologietrends können Unternehmen jedoch auch unter Druck setzen. So wird häufig ohne einen genauen Plan zu den neusten Tools gegriffen – schließlich muss man mithalten. Genauso verhält es sich mit Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR).
Wir betrachten die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile dieser Trends und geben Tipps, in welchen Bereichen sie als Marketing Tools sinnvoll sind.
Inhalt:
Was ist Virtual Reality?
Wann macht es Sinn, über Werbung und Vertrieb via VR nachzudenken?
Beispiele für Virtual Reality-Anwendungen
Virtual Reality & Augmented Reality – Wo liegt der Unterschied?
Was ist Virtual Reality?
Wissenschaftliche Experimente zu Virtual Reality gab es schon Mitte des 20 Jahrhunderts. In den 1960er Jahren erfand Ivan Sutherland einen Vorgänger der heutigen VR-Brillen.
Den Durchbruch hatte die Technologie im Jahr 2012 mit der Virtual Reality-Brille „Oculus Rift“. Diese schottet den Nutzer völlig von der Außenwelt ab und lässt ihn so, in Kombination mit Kopfhörern, vollkommen in eine virtuelle Realität eintauchen. Denn erst wenn ein Medium eine immersive Wahrnehmung und eine Interaktion in der virtuellen Welt ermöglicht, gilt die Umgebung als virtuelle Realität.
Während einige Virtual Reality-Anwendungen sehr realitätsnah sind, taucht man in anderen in komplett fiktive Welten und Szenarien ein. Diese können unabhängig von den materiellen Eigenschaften unserer Welt sein und enorme Ausmaße annehmen. Ein VR-Szenario kann als ein neuer Ort betrachtet werden, der physisch nicht existiert. Diese Computersimulation ist für uns nur über ein Medium (z.B. eine Virtual Reality-Brille) wahrnehmbar.
GUT ZU WISSEN:
Leider reagieren nicht alle Menschen gleich auf das Abtauchen in eine neue Welt. Viele Nutzer leiden bei der Nutzung von VR-Anwendungen unter Übelkeit. Diese Reaktion des Körpers wird „Visual Induced Motion Sickness“ (VIMS) genannt. Sie entsteht durch einen Signalwiderspruch zwischen Auge und Innenohr: Während vom Auge eine Bewegung wahrgenommen wird, registriert das Gleichgewichtsorgan Stillstand. VIMS tritt besonders bei simulierten Bewegungen auf (z.B. einer virtuellen Autofahrt).
Wann macht es Sinn, über Werbung und Vertrieb via VR nachzudenken?
Virtual Reality macht Sinn, wenn Sie …
- einen kleinteiligen Prozess verständlich darstellen wollen.
- Aussteller auf Messen sind.
- ein sehr großes Produkt vorstellen wollen (z.B. Autos, Häuser, Flugzeuge), ohne es physisch auszustellen.
- Erlebnisse und Dienstleistungen möglichst realitätsnah veranschaulichen möchten.
- Menschen an einen anderen Ort bringen wollen.
- eine junge Zielgruppe erreichen möchten.
- Schulungen durchführen möchten.
Beispiele für Virtual Reality-Anwendungen
Die folgende Beispiele illustrieren mögliche Einsatzszenarien von VR-Anwendungen:
Dienstleistungen veranschaulichen: Einkaufen (Macy’s USA)
Mit einer Datenbrille zeigt das Kaufhaus dem Kunden, wie die Möbel aus dem Produktsortiment bei ihnen zu Hause aussehen würden. Nach einer Planung am Tablet können die Kunden einen realen, leeren Raum betreten. Mit der Datenbrille sehen sie nun den zuvor, mithilfe eines Tools, gestalteten Raum und können sich darin frei bewegen. Um ihn herum befinden sich die Möbelstücke und Objekte die zuvor ausgewählt wurden.
Ein großes Produkt darstellen: Immobilien veranschaulichen (Immobilienscout)
Mithilfe einer eigens entwickelten App macht Immobillienscout es nun auch Privatanbietern möglich, ihre Wohnungen in einer 360 Grad-VR-Besichtigung zu präsentieren. Für die Aufnahmen werden lediglich die App und eine 360 Grad Kamera (erhältlich bereits ab 50,- Euro) benötigt.
Egal ob Besichtigungen einer bestehenden Immobilie oder beim Neubau, VR-Technologie kommt in beiden Bereichen zum Einsatz.
Ein großes Produkt darstellen: Tourismus erleben (Thomas Cook Datenbrille)
Der Reiseanbieter macht per Datenbrille knapp 50 (Stand 2017) virtuelle Reisen möglich. Die Touren dauern zwischen zweieinhalb und vier Minuten und geben dem Nutzer einen Vorgeschmack auf die bevorstehende Reise. So können Hotels oder Urlaubsregionen bereits vor der Buchung betrachtet werden.
Messe, Präsentationen Events: Hyundai Showroom
Für Automobilhersteller sind Messen eine logistische Herausforderung. Es ist aufwändig, jedes Modell zu einer Messe mitzunehmen. Mit dem virtuellen Showroom hat Hyundai eine Lösung gefunden, um seinen Kunden neue Modelle und Änderungen zu präsentieren.
Menschen an einen anderen Ort bringen: 360° Aufnahmen
Auch 360 Grad Bilder und Videos gehören streng genommen zu den VR-Anwendungen. Ganz vorne dabei: Google-Street-View und journalistische Berichterstattungen.
Weitere Beispiele für VR-Anwendungen
Schulung/Ausbildung: Google Expeditionen
Google bietet mittlerweile über 700 virtuelle Exkursionen an. Dafür werden lediglich ein Tablet, ein Smartphone und sogenannte Cardboards (kostengünstige VR-Brillen aus Pappe, die mit Smartphones verbunden werden) benötigt. Diese Ausrüstung ermöglicht es Lehrkräften in Schulen beispielsweise, die Schüler auf Expeditionen bis nach Grönland zu bringen. Je nach Fach stehen den Lehrern verschiedene Exkursionen zur Auswahl.
Schulungen: in der Industrie (Kettendozer-Fahrsimulator)
Mithilfe einer VR-Anwendung können angehende Maschinenführer den Einsatz von Maschinen erlernen. Sie werden dazu in der Simulation mit realen Arbeitsabläufen und möglichen Gefahrensituationen konfrontiert. Azubi und Ausbildungsleiter kommunizieren dabei durch Headsets. Der Ausbildungsleiter hat die Möglichkeit, live in die Prozesse einzugreifen und Szenarien zu verändern, um z.B. weitere Fahrzeuge einzublenden. Die Kombination aus Live-Schulung und VR-Anwendung unterstützt das theoretische und praktische Lernen.
Zwar besteht die Zielgruppe für Virtual Reality-Technologie noch vorrangig aus Gamern und jungen, technikaffinen Personen. Es gibt aber Anwendungsmöglichkeiten für VR in der Werbung, die weit über diese unmittelbare Zielgruppe hinausgehen.
Bei Interesse an einem Virtual Reality Projekt sollten Sie sich mit einem Experten zusammensetzen. Dieser kann mit ihnen gemeinsam das optimale VR-Projekt entwickeln.
Virtual Reality & Augmented Reality – Wo liegt der Unterschied?
Der grundlegende Unterschied zwischen VR und AR besteht darin, dass der Nutzer entweder vollständig in eine virtuelle Welt eintaucht (VR) oder die reale Welt z.B. durch Apps oder Projektionen erweitert wird (AR).
Das heißt, Virtual Reality erschafft ein komplett neuartiges Setting, das ausschließlich aus virtuellen Objekten besteht.
Bei AR hingegen wird die reale Welt mit virtuellen Objekten angereichert. Auch hier kommen unter anderem spezielle Brillen, sogenannte Head-Mounted-Displays, zum Einsatz. Allerdings ist eine Umsetzung auch mit Standard-Consumer-Geräten wie Smartphones oder Tablets möglich. Während eine AR-Brille also virtuelle und manipulierbare Gegenstände in die Umwelt hinzufügt, zeigen die mobilen Endgeräte sie auf einem Display an. Vergleichen kann man es in etwa mit dem Erlebnis in einem 3D-Kino.
Wir bereiten gerade einen Blogartikel zum Einsatz von AR im Marketing und in der Vertriebskommunikation vor.